Der Ritterorden

Die schönste Blüte des Rittertums waren die drei großen geistlichen Ritterorden.

Es waren meist Verbindungen von Rittern, die durch andächtigen Glaubenseifer und unerschütterliche Tapferkeit das Muster echt christlichen und ritterlichen Sinnes gewesen sind, nämlich die Johanniter, die Tempelritter und der Deutsche Ritterorden.

Die Geschichte der geistlichen Ritterorden ist eng verbunden mit den Kreuzzügen ab 1095 / 1096, bei denen sich der Gedanke der Pilgerfahrt und des Kampfes gegen die "Heiden" mit verschiedenen politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Interessen verband. Nach der Eroberung Jerusalems am 15. Juli
1099 war bereits ein dem Hl. Johannes d. Täufer geweihtes Fremdenheim und Hospital vorhanden, aus dem sich der heutige Malteserorden und Johanniterorden entwickelte.

Schon bald trat zu dieser medizinisch-caritativen Aufgabe die militärische Verteidigung der Kranken und Pilger in den von den Christen eroberten Territorien. Der typische Doppelcharakter eines geistlichen
Ritterordens war geboren. Er besteht zunächst aus Laien; Priester hatten, anders als bei fast allen anderen katholischen Orden, keine Leitungsfunktionen.

Mit dieser Aufgabenstellung blieb der dem Hl. Johannes geweihte Orden, er wurde 1113 von Papst Paschalis II. anerkannt und dem Hl. Stuhl unterstellt, nicht alleine. Von den in der Folge zahlreich entstehenden geistlichen Ritterorden seien nur die beiden weiteren genannt, die in veränderter Form erhalten gebliebenen
sind oder wieder belebt wurden:

Der Deutsche Orden, der heute ein klerikaler Orden unter einem Hochmeister genannten Abt ist, und der Orden vom Hl. Grab, der als päpstlicher Orden von einem Kardinal als Großmeister geführt wird.
Im Gegensatz zu diesen beiden Orden, hat der Malteserorden (wie der Orden des Hl. Johannes seit 1530 genannt wird), nach wie vor einen religiösen Kern aus Rittern, die Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam geloben und dadurch kirchenrechtlich zu Laienbrüdern werden. Von einem dieser Professritter mit dem Titel
Großmeister wird der Malteserorden auch regiert.

Der Malteserorden ist der einzige noch in ungebrochener Kontinuität bestehende Ritterorden. Die einstmals
wichtigen militärischen Aufgaben sind seit dem Ende der Ordensherrschaft auf Malta im Jahre 1798 zugunsten der caritativen Tätigkeit aufgegeben worden. Es sind aber noch einige kleinere Orden / Ritterorden aus dem 12. und 13. Jahrhundert zu nennen aus Palästina, Spanien oder Portugal, welche wären:

- Der spanische Orden von Calatrava ( Gründung um 1158 )
- Der spanische Orden von Santiago ( Gründung um 1170 )
- Der spanische Orden von Santa Maria ( Gründung um 1270 )
- Der potugisische Orden von Evora ( später Avis, Gründung unebekannt, früheste Erwähnung ist April 1176 )
- Der Lazarusorden
- Der Orden von Montjoie
- Der Thomasorden

Ritterorden Stiftungsjahr ca.
- Johanniter 1120
- Deutsch Ritter 1190
- Tempelherren 1118
- Lazarus Ritter 1120
- Mercedarier 1218
- Thomas Orden ca.1200
- Orden von Montjoie ca.1150
- Orden vom Heilgen Grab ca.1150
- Coelestiner ca.1260
- Humuliaten 1134
- St. Avis Ritter 1162

Quelle: http://www.heiligenlexikon.de

Die Aufgaben des Ritters
" Ich gelobe, die Schwachen zu verteidigen..."
Die mächtigen, die für Recht und Ordnung zu sorgen hatten, waren im Mittelalter oft die ersten, die Unrecht begingen und die Ordnung störten. Wenn dem einfachen Volk Unrecht geschah, wußte er daher meist nicht, an wen es sich wenden sollte; die Leibeigenen waren ihren Herren praktisch wehrlos ausgeliefert, ein armer Landpfarrer konnte sich frecher Übergriffe nicht erwehren. Manchmal kam diesen Unterdrückten ein Ritter zu Hilfe, doch war es außerordentlich schwierig für ihn, die Rolle eines Vermittlers zu spielen. Denn wenn er nicht gleichzeitig klug und energisch vorging, konnte es geschehen, daß es den Menschen, denen er helfen wollte, noch viel schlimmer erging als zuvor, sobald er weitergezogen war.

"Ich gelobe, allen gegenüber freimütig und grozügig zu sein..."
Es gehörte zu den Aufgaben des Ritters, sich um arme, hilflose Witwen und Waisen, um Alte und Kranke zu kümmern und sie nach Kräften zu unterstützen. Allerdings gab es auch vieleRitter, die weder Ländereien noch Burg besaßen und auf die Gastfreundschaft ihrer Schützlinge oder eines befreundeten Burgbesitzers angewisen waren.

"Ich gelobe, die Kirche zu schützen..."
Die Ritter verteidigen die Kirche und deren Diener und schützen Klöster vor Überfällen. Dafür wurden sie von den Mönchen beherbergt, wurden gepflegt, wenn sie verwundet waren, und verborgen, wenn man sie verfolgte. Am meisten setzten sich die Ritter während der Kreuzzüge für die Kirche ein.

Der Rittereid
Ich gelobe, alle Lehren der Kirche zu glauben und ihre Gebote zu halten.
Ich gelobe, die Kirche zu schützen.
Ich gelobe, die Schwachen zu verteidigen.
Ich gelobe, das Land meiner Geburt zu lieben.
Ich gelobe, nie vor einem Feind zu fliehen.
Ich gelobe, bis zum Tod gegen die Ungläubigen zu kämpfen.
Ich gelobe, die Pflichten dem Lehnsherrn gegenüber zu erfüllen, sofern sie nicht gegen Gottes Gebote sind.
Ich gelobe, niemals zu lügen und zu meinem gegebenen Wort zu stehen.
Ich gelobe, allen gegenüber freimütig und großzügig zu sein.
Ich gelobe, immer für das Recht und gegen Ungerechtigkeit und Böses zu kämpfen.

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